Bergahornweiden sind alte, vom Menschen geschaffene Kulturlandschaften. Jahrhundertelang wurden diese parkähnlichen Weideflächen auf traditionelle Weise bewirtschaftet. Sie dienten als Weideland, die Bergahorne boten dem Vieh als Schirmbäume schutz und das Holz und Laub wurden in der Landwirtschaft in vielfältiger Weise genutzt. Viele der Bergahorne sind sehr alt und weisen einen dichten und artenreichen Moos- und Flechtenbewuchs auf. Heute werden die Bergahorne auf den Weiden nicht mehr speziell genutzt. Bergahornweiden sind ein bedrohter Lebensraum. Durch den Nutzungswandel in der Landwirtschaft werden sie zunehmend seltener. Erst in jüngerer Zeit gibt es vermehrte Bemühungen diesen einzigartigen und landschaftsprägenden Lebensraum zu erhalten.
(Quelle: Bergahornweiden im Alpenraum von Thomas Kiebacher, Ariel Bergamini, Christoph Scheidegger und Matthias Bürgi)
Projektziele
Zum Projektstart wurden folgende Ziele erarbeitet:
- Das Projekt soll dem schleichenden Verschwinden der Bäume Gegensteuer geben
- Bergahorne sollen langfristig erhalten, verjüngt und gefördert werden, denn auch nachfolgende Generationen sollen von den vielseitigen Werten der strukturierten, naturnahen Kulturlandschaft profitieren dürfen
- Motivation für Neu- und Ersatzpflanzungen schaffen: Mit dem Bauminventar und den Feldarbeiten mit Freiwilligen ist dafür bereits eine gute Datengrundlage vorhanden
- Als Zielart gilt die Lungenflechte, die fast nur an Bergahornen wächst
Sichtbare Resultate
Unser Bergahornprojekt startete bereits 2014 mit einem Bauminventar, welches die Bäume im landwirtschaftlich genutzten Kulturland erfasste und die Grundlage für die Erhaltung und für gezielte Neupflanzungen stellt. Über 30 Freiwillige halfen 2017 mit, ungefähr die Hälfte aller elektronisch erfassten Bäume in prioritären Gebieten zu besuchen, vermessen auf den Zustand und Flechtenbewuchs zu kontrollieren. Die zweite, weniger prioritäre Hälfte wurde 2018 bearbeitet. Total sind nun über 2700 Bergahornbäume erfasst und beurteilt. Im Zeitraum zwischen 2018 und 2021 werden nach den im Inventar gesetzten Prioritäten die Bewirtschaftenden gebietsweise besucht und für Neu- und Ersatzpflanzungen motiviert.